Paul
Scheide




Werke 
   Fassaden
   Schiefer
   RückSicht
   Ich-trau-dir-nicht-Linie
   Scenes of Serdica
   Gender+Photography
   Portrait
       Noam Zur

   Einzelbilder

Info
Kontakt
Impressum



Linea non mi fido / Vallo Alpino del Littorio







Der Vallo Alpino del Littorio (zu deutsch der faschistische Alpen Wall) war eine Verteidigungsanlage entlang der Italienischen Grenze, wärend dem 2. Weltkrieg. Diese Verteidigungsanlage wurde nie volständig fertiggestellt und auch nicht stark umkämpft. Die Übberreste des Vallo Alpinos sind ein Zeitzeugnis des faschistischen Italiens, das ein System der Isolation, Kontrolle und Machtprojektion verkörpert. Die Errichtung von Bunker und Verteidigungsanlagen erfolgte aus Furcht und Misstrauen gegenüber Nachbarn sowie sogar Verbündeten. Insbesondere die Nordfront, im heutigen Südtirol, veranschaulicht die ideologischen Risse innerhalb der faschistischen Bündnisse und erinnert an wichtige geschichtliche Handlungen. Trotz seiner historischen Bedeutung ist der Vallo Alpino bis heute weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt worden. Dieser Umstand unterstreicht die Notwendigkeit einer aktiven und vielschichtigen Aufarbeitung. In diesem Kontext eröffnet die künstlerische Auseinandersetzung eine vielversprechende Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu generieren, historische Narrative zu erzählen und neue Perspektiven auf vermeintlich bekannte Strukturen zu erschließen. Der Vallo Alpino ist heutzutage komplett vom italienischen Militär verlassen und im besitz von Gemeinden und Privatpersonen. Dadurch erfolgt Teilweise eine Umnutzung der Bunker. Die Transformation von den Anlagen zu zivilen Räumlichkeiten, Museen, Lagerstätten oder künstlerischen Interventionen demonstriert, dass ein kritisch respektvoller Umgang mit belastetem Erbe möglich ist, ohne dabei den historischen Kontext zu verdrängen. Derartige Ansätze verknüpfen Vergangenheit mit Gegenwart und demonstrieren, dass selbst Orte des Misstrauens und der Gewalt eine Zukunft besitzen können – als Mahnmale, als Lernräume und als offene Flächen für neue Diskurse.